Aus dem „Henckels“ wird das „Klüngels“
Post by (abendkleider online) Mar 2012
In der Gastronomie des Bürgerhauses gibt es schon wieder einen Pächterwechsel.Der neue Betreiber Karsten Kircher hat das Lokal gemeinsam mit einem Partner zum 1. März übernommen und will es im Stil eines kölschen Brauhauses weiterführen.
Hürth - In der Gastronomie des Bürgerhauses gibt es schon wieder einen Pächterwechsel.Der neue Betreiber Karsten Kircher hat das Lokal gemeinsam mit einem Partner zum 1. März übernommen und will es im Stil eines kölschen Brauhauses weiterführen. Auch einen neuen Namen wird die Gaststätte erhalten: Aus dem „Henckels“ soll im Mai das „Klüngels“ werden. brautkleider 2012
Hinter dem Tresen des Bürgerhauses haben in den vergangenen Jahren schon einige Pächter ihr Glück versucht. Auch Kircher, der seit zwei Jahren in Hürth lebt, weiß, dass der Neustart nicht einfach wird. Die abseitige Lage gilt ebenso als Problem wie die Architektur. So fehlt dem Lokal ein ansprechender Eingangsbereich. Die letzten Betreiber hatten vor allem als Caterer mit der Küche ihr Geschäft gemacht. Im Schankraum herrschte oft gähnende Leere.
Der neue Pächter, der mit der Stadt einen Vertrag über fünf Jahre abgeschlossen hat, übernimmt zwar auch die Catering-Verträge. In der Bürgerhaus-Küche wird also weiterhin für das Familienbad sowie mehrere Schulen gekocht. Vor allem aber will Kircher das Thekengeschäft beleben. „Wir werden die klassische Kölsch-Karte anbieten“, sagt Kircher, der aus der Werbebranche kommt und Gastronomiebetriebe beraten hat. Ab April soll wieder ein Mittagstisch angeboten werden. Im Frühjahr soll auch der Biergarten wieder eröffnet werden. Kircher will den Schankraum umgestalten. Unter anderem soll ein hellerer Anstrich für eine freundlichere Atmosphäre sorgen.
Dass auch die Stadt sich mit 40 000 Euro an den Kosten beteiligt und eine neue Decke einziehen lässt, weckt unterdessen Begehrlichkeiten. Karl-Heinz Vetter, Vorsitzender der Dorfgemeinschaft Fischenich, fordert Gleichbehandlung und verlangt nun einen städtischen Zuschuss von 100 000 Euro für die Sanierung des Saals im Fischenicher Hof. Vetter verweist auf die große Bedeutung des Saals für die Fischenicher Vereine. Er könne nicht einsehen, dass das Bürgerhaus eine Sonderrolle einnehme und die Stadt dort eine „private Kneipe“, die keine Bedeutung für das Kulturleben habe, bezuschusse.
Von einem Zuschuss könne keine Rede sein, hält Bürgermeister Walther Boecker dagegen. Die Stadt sei als Eigentümerin des Bürgerhauses und Vermieterin der Gaststätte verpflichtet, die Immobilie instand zu halten. Die Decke sei an mehreren Stellen „heruntergekommen“ und müsse dringend erneuert werden.
Die CDU übt unterdessen Kritik an den Umständen des Pächterwechsels. „Wir hätten uns ein offenes und transparentes Verfahren gewünscht“, sagte Ratsfraktionschef Dirk Breuer der Rundschau. In den Haushaltsberatungen hatten die Christdemokraten angeregt zu prüfen, ob durch die Vergabe von Gastronomie und Saalbetrieb in eine Hand an einen privaten Betreiber die hohen Kosten für das Bürgerhaus gesenkt werden könnten. Breuer: „Weitere Gespräche zur Zukunft des Bürgerhauses erübrigen sich jetzt wohl.“
Mitarbeiter werden übernommen
Bürgermeister Boecker weist auch diese Kritik zurück. Der Pachtvertrag sei kurzfristig gekündigt worden. Die Stadt habe schnell einen Nachfolger finden müssen, um einen Betriebsübergang mit Übernahme der 20 Mitarbeiter sicherzustellen. Der zuständige Beigeordnete Jens Menzel betonte, dass mit mehreren Gastronomen gesprochen worden, das Interesse an der Bürgerhaus-Gaststätte aber gering gewesen sei.
Nicht glücklich ist der Bürgermeister indes mit dem Namen „Klüngels.“ Dass die Gaststätte wirklich so heißen werde, stehe noch nicht fest, so Boecker. Kircher will aber an dem Namen festhalten. „Der lässt sich gut vermarkten“, glaubt der Werbefachmann und Gastronom.
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